Freie Wähler erwarten Zoo-Konzept für die nächsten Jahre

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Die Freien Wähler begrüßen grundsätzlich den Vorstoß des Grünen Zoos Wuppertal, den Zoobesuch für Kinder bis 14 Jahre kostenlos zu machen. Die städtische Vorlage für die neue Staffelung der Eintrittspreise klammert aber bewusst die strukturellen Probleme der Finanzierung aus.

Ralf Wegener, Vorsitzender der Freien Wähler im Rat der Stadt Wuppertal, erklärt:

„Der Grüne Zoo hat in den vergangenen Jahren mit einem signifikanten Rückgang der Besucherzahlen zu kämpfen. Deshalb ist der Vorschlag, den Eintritt für Kinder zu streichen, unter diesem Gesichtspunkt und auch unter sozialen Aspekten gut und nachvollziehbar. Jedoch gehört zu einer angemessenen Betrachtung auch der Blick auf die Finanzsituation. Das Defizit des Zoos wird schließlich über den allgemeinen Haushalt der Stadt aufgefangen.“

Die Freien Wähler vermissen insgesamt ein Konzept, in dem die Verwaltung Antworten liefert, wie der jedes Jahr zwischen 5 und 6 Millionen Euro liegende Verlust des Zoos perspektivisch deutlich verringert werden kann und wie man dem Besucherschwund der letzten Jahre begegnen möchte. Denn diese Finanzierungslücke wird noch einmal deutlich größer, wenn man die in den nächsten Jahren gewünschten Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe mitrechnet, die im laufenden Geschäft des Zoos nicht abgebildet werden, sondern direkt aus dem städtischen Haushalt finanziert werden.

„Es ist der Anlass gegeben, nicht nur über den Eintritt, sondern auch über eine Stärkung der Besucherzahlen zu reden. Und es muss die Frage erlaubt sein, ob es zu den Kernaufgaben eines Zoos gehört, hunderttausende Euro für Forschung und Vorträge bereitzustellen, die die Bilanz stark belasten. Solch einen Luxus kann sich der Zoo nur gönnen, weil die Aufsichtsgremien die Sorgfaltspflicht dem städtischen Haushalt gegenüber nicht wahrnehmen!“

Die Hoffnung, dass die jetzt vorgeschlagenen Änderungen beim Eintritt die Einnahmen aufkommensneutral halten, teilen die Freien Wähler nur bedingt. Zu einer Verschlechterung darf es auf keinen Fall kommen, denn diese müsste mit weiteren Haushaltsmitteln aufgefangen werden.

„Die Stadt Wuppertal wird, Stand jetzt ohne Altschuldenlösung, in den nächsten Jahren wieder in eine Haushaltssicherung kommen. Und spätestens dann, wenn die freiwilligen Leistungen der Stadt wieder drastisch gekürzt werden müssen, bekommen auch die roten Zahlen des Zoos ein anderes Gewicht. Es stellt sich die Frage, was der Zoo eigentlich gegen die sinkenden Besucherzahlen und den jährlichen Millionenverlust tut. Fakt ist: In den letzten Jahren hat der Zoo auch ohne Corona-Effekt etwa 100.000 Besucher pro Jahr verloren.“

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